Montag, 5. Dezember 2022
von Jörgen Heller, MAZ
Wünsdorf. Nach den in den Augen von Trainer Philipp Schulz nicht sehr überzeugenden Auftritten in
den vergangenen Kreisliga-Punktspielen zeigten seine Handballerinnen des MBSV Belzig am Sonnabend
mit ihrem Kampfgeist wieder eine bessere Leistung.
Und dass ausgerechnet beim aktuellen Tabellenführer des Spielbezirkes C, MTV Wünsdorf 1910. Beim Gastgeber im Landkreis Teltow-Fläming lagen die Bad Belzigerinnen lange Zeit zurück, aber nach
einer starken Aufholjagd in der zweiten Halbzeit heimsten sie dem Primus auf seiner Platte mit 23:23 (8:13) einen Punkt
ab und machten in der Tabelle einen Sprung um zwei Ränge auf den dritten Platz.
Belzigs Coach Schulz stand für das schwere Auswärtsspiel sein voller Kader zur Verfügung. Vor dem Anpfiff appellierte er an seine Spielerinnen, sie sollen gegen Wünsdorf in der Abwehr sofort
ordentlich zupacken,
um dem Gegner damit zu zeigen, dass sie es ihm nicht leicht machen würden. Auch wenn die Belziger Startsieben durch das Tor von Pia Dalibor zunächst die Führung übernahm, gestaltete sich ihr
Auftakt etwas
holprig. Die Deckung verteidigte durchaus konzentriert. Wünsdorf erwies sich aber vor allem aus dem
Rückraum als sehr treffsicher. So erspielten sich die Gastgeberinnen schnell einen Vorsprung.
Während Juliane Drese erst nach zehn Minuten das zweite Tor für die Gäste erzielen konnte, wuchs der Vorsprung der Wünsdorferinnen bis zur 17.Spielminute auf 7:2 an. Weiter ließen die
Belzigerinnen den Gegner
aber nicht davon ziehen. Und mit fünf Toren Rückstand zum Halbzeitpfiff (8:13) lagen sie noch auf Schlagdistanz zum MTV.
In der Kabine erteilte MBSVTrainer Schulz seiner Mannschaft eine klare Ansage, sie solle weiter
konzentriert spielen und sich nicht „abschlachten“ lassen wie beim HSV Falkensee 04 II. Zur Erinnerung:
Im Havelland ging der MBSV Anfang November nach einer desolaten zweiten Halbzeit mit 17:31 unter.
Seine mahnenden Worte fanden Gehör. Belzig packte weiter in der Deckung kräftig zu. Zudem stellte Schulz die Abwehr etwas offensiver ein. Dadurch wurde der Wünsdorfer Spielaufbau für die
Flämingerinnen immer durchschaubarer, sodass sie sich Tor um Tor herankämpften. Somit betrug der Rückstand nach 45
Minuten nur noch drei Tore (14:17).
In der Schlussviertelstunde lieferten sich beide Teams einen offenen
Schlagabtausch. Während Belzig mit seiner Chancenausbeute fahrlässig umging, machte im Gegenzug vor allem MBSV-Torhüterin Emma Herrmann, die an diesem Tag überragend hielt, Wünsdorfer Tore mit
starken Paraden zunichte. So hatte Belzig in der 57. Minute zum 20:20 ausgeglichen und es entwickelte sich eine spannende
Schlussphase. In der schien der MTV mit einem Tor 30 Sekunden vor Ende zum 23:22 doch noch als Sieger die Platte zu verlassen. In der dahinrinnenden Zeit fasste sich Jessica Zithier ein Herz –
mit einer Einzelleistung wuselte sie sich durch die MTV-Abwehr und traf zum umjubelten 23:23-Endstand.
„Dieser Auswärtspunkt fühlt sich für uns wie ein Sieg an“, hielt Schulz erfreut fest.
Montag, 21. November 2022
von Jörgen Heller, MAZ
Teltow. Eine tolle Reaktion zeigten die Handballer des MBSV Belzig nach der letzten Niederlage beim SC Trebbin in ihrem nächsten Verbandsliga-Auswärtsspiel am Sonnabend bei der HSG RSV Teltow/ Ruhlsdorf II. Den Tabellennachbar der Staffel Süd bezwang die Mannschaft von MBSV-Trainer Georg Wendland mit 22:20 (10:8), womit sie ihren vierten Saisonsieg für sich verbuchte und sich um einen Rang auf Platz sechs verbesserte. Einziger Wermutstropfen war die schwere Verletzung von Spielmacher Jonas Galle, der lange ausfallen wird.
Mit der Vorkenntnis des Heimremis und des klaren Auswärtssieges in der Vorsaison stellte Wendland seine sehr gut besetzte Truppe auf den Gegner ein. Seine Startsieben arbeitete in der Verteidigung konzentriert. Zudem schenkte er den beiden jungen Spielern Robin Meyer als Spielmacher und Marc Sonntag als Kreisläufer mit ihren Einsätzen Vertrauen. Da beide laut ihrem Coach einen guten Job machten und Belzig über die zweite Welle punktete, lagen die Gäste nach sechs Minuten bereits 4:1 in Front.
Die Hausherren nahmen darauf mit sehr langen Phasen im Spielaufbau das Tempo aus dem Spiel. Wendland stoppte für die Teltower Angriffe einige Male über zwei Minuten, ehe der Arm des Referees wegen drohenden Zeitspiels gehoben wurde. Mit dieser Verzögerungstaktik schwand beim Gast in der Defensive die Konzentration. Und folglich verpuffte auch dessen Spannung im Angriff. Daran änderte sich auch nichts, als Wendland wieder Galle als Spielmacher einsetzte. Bis zur Pause entwickelte sich somit ein tempo- und torarmes Spiel, in dem Belzig mit einem knappen Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine ging.
Dort rüttelte Wendland seine Mannen wieder wach. Prompt arbeitete Belzig nach Wiederanpfiff in der Defensive wieder konzentrierter und zeigte im Angriff mehr Biss. Zudem zwangen die Referees die Hausherren mit nun viel früher angezeigtem Zeitspiel zum schnelleren Torabschluss. Folglich kam der MBSV nach Balleroberungen in sein Tempospiel und zog bis zur 38. Minute auf 14:10 davon.
Während einer zweiten Welle kam es zu einem großen Schreckmoment. Galle war kurz vor dem Torwurf und erhielt dabei einen kleinen Schubser. Unglücklicherweise knickte er bei der Aktion aber dermaßen heftig um, dass er sich sein rechtes Sprunggelenk brach und mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. „Wir wünschen Jonas schnelle Genesung“, sagte sein Coach im Namen des Teams. Wendland vermutet, dass sein Spielmacher mindestens fünf Monate ausfallen wird.
Trotz der zehnminütigen Unterbrechung und des Schocks zeigte der MBSV darauf eine echte Trotzreaktion und spielte nun mit zwei Kreisläufern druckvoll auf. Da sich der Gastgeber in der Folge aber nicht abschütteln ließ, entwickelte sich eine spannende Schlussphase. Wendland gab seinen Männern mit auf die Platte, das Spiel ruhig aufzubauen. Seine Vorgaben beherzigten sie aber nicht. Nach Balleroberungen suchten sie schnell den Torabschluss, nicht immer mit Erfolg. Da aber auch die Hausherren, auch aufgrund des stark aufgelegten Belziger Keepers Tillmann Hartisch, Torabschlüsse in der Crunchtime liegen ließen, konnte der MSBV seinen Vorsprung von am Ende zwei Toren über die Zeit bringen und seinen Auswärtssieg bejubeln. „Die Reaktion, die meine Spieler nach Jonas Verletzung gezeigt haben, war richtig stark“, lobte Wendland seine Truppe.
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