Mittwoch, 11. Dezember 2019

MBSV-Frauen trotzen Lok Rangsdorf ein Remis ab

 

 

von Martin Terstegge, BRAWO

Josefine Hoffmann ragte ein wenig aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus, gerade ihre Tore in der zweiten Hälfte hauchten der MBSV-Mannschaft immer wieder neues Leben ein.
Bad Belzig In der Brandenburgliga empfingen die Handballerinnen des MBSV Belzig den Tabellendritten SV Lok Rangsdorf. Vor toller Kulisse trotzte der Aufsteiger dem Favoriten ein 29:29-Unentschieden ab.

Beide Mannschaften konnten die Partie mit einem vollen Kader bestreiten, die Bühne war angerichtet. Die Hauptrolle übernahmen zunächst die Gäste, drängten die Gastgeberinnen in eine Nebenrolle. Während die MBSV-Frauen in der Anfangsphase immer wieder an der Lok-Torfrau scheiterten, überzeugten die Gäste in der Offensive. Gerade über die zweite Welle konnten sie Sara Kleetz, die zwischen den Pfosten stand, überwinden. Nach etwas mehr als sechs Minuten lagen die MBSV-Frauen mit 0:4 zurück.

Trainer Denis Wandersee nahm seine Auszeit, beruhigte das Nervenkostüm seiner Spielerinnen. Dank besserer Konzentration beim Abschluss wurden die gefährlichen Lok-Konter unterbunden, dadurch bekam die Abwehr überhaupt erst Zugriff auf das Spiel. Nachdem die Bad Belzigerinnen sich binnen zehn Minuten auf 5:6 heran kämpften, leisteten sie sich noch einmal eine Schwächephase wie zu Beginn, in der die Gäste bis zur 20. Minute auf fünf Tore (10:5) enteilen konnten

 

Doch mittlerweile schaffen es die MBSV-Handballerinnen schlechte Phasen abzustellen, den "Reset-Schalter" zu drücken und sich wieder auf ihre Stärken zu besinnen. Fünf verschiedene Spielerinnen erzielten bis zur Halbzeit acht weitere MBSV-Tore zum 13:15-Pausenstand. Der Zwei-Tore-Rückstand wurde begünstigt durch die Gäste, die kurz vor dem Pausenpfiff einen Siebenmeter verwarfen.

In der Kabine gab es für Trainer Wandersee kaum Anlass zur Kritik, er ermutigte sein Team, mit dem gleichen Engagement fortzufahren, um die Rangsdorferinnen weiter zu verunsichern. Denn sie wollten ihre Siegesserie von fünf aus sechs Erfolge unbedingt ausbauen.

 

Nun erlebten die Bad Belzigerinnen eine Vier-Tore-Lauf zu Beginn, lagen in der 35. Minute mit 17:15 vorn. Aber die Gäste ließen sich nicht abschütteln. Katharina Corzilius erwies sich als treffsicher, wie auch Isabell Burian, die jedoch fünf ihrer sieben Treffer per Strafwurf erzielte. Die Gäste bekamen immerhin zehn Siebenmeter zugesprochen, während der MBSV sich mit vier begnügen musste.

 

Obwohl die Gastgeberinnen über weite Strecken auf Augenhöhe agierten, nutzten die Lok-Frauen die auftretenden Schwächephasen, um sich abzusetzen. Knapp sieben Minuten vor dem Ende traf Burian per Strafwurf zum 28:24. Es war aber nicht der K.O.-Schlag. Erneut zeigten die MBSV-Frauen Moral, Pia Dalibor und Lisa Hermann brachten sie binnen 60 Sekunden wieder auf 26:28 heran.

 

Die Rangsdorferinnen verzweifelten nun an der starken MBSV-Deckung, fanden die Lücken nicht mehr. Den Bad Belzigerinnen gelang zwar auch nicht alles im Angriff, doch Hermann (57.) und Jasmin Melzer (58.) ließen die Halle beim 28:28 jubeln. Die Fans fieberten mit, mussten in der Schlussminute aber den 28:29-Rückstand hinnehmen. Im Gegenzug bekamen die Gastgeberinnen, 20 Sekunden vor dem Abpfiff, ihren vierten Strafwurf zugesprochen. Da Jessica Zithier ihren letzten verwarf, trat nun Josefine Hoffmann an. Eiskalt jagte sie den Ball in die Maschen zum 29:29-Endstand.

Damit bleiben die MBSV-Handballerinnen seit anderthalb Jahren vor eigenem Publikum unbesiegt, was von den Zuschauern frenetisch honoriert wurde, mit dem verdienten Applaus.

 

Als die Bad Belzigerinnen die Zweikämpfe annahmen erwiesen sie sich als ebenbürtiger Gegner. Außerdem zeigte sich Trainer Wandersee  diesmal mit der Offensive zufrieden: "Da die Gäste defensiv mit 6:0 deckten, blieben uns die Wege über den Kreis verwehrt. Dafür zog unser Rückraum halt aus neun Metern ab, und das richtig gut."

An diesem Sonnabend (14. Dezember) steht eine schwere Auswärtstour an, es geht zum Spitzenreiter HSG RSV Teltow/ Ruhlsdorf.

 

MBSV: Kleetz, Heinze, Meseberg, Utermark, Müller 2, Zithier 5/2, Hoffmann 6/1, Melzer 3, Dalibor 2, Hermann 9, Fiedler 1, Okowiak, Mattner 1.