Montag, 17. Februar 2020

Wieder 23:23 gegen den HSC Postdam, Unsere Frauen erkämpfen ein Remis

 

von Jörgen Heller, MAZ

Pia Dalibor (in Rot) und Lisa Herrmann waren am Samstagabend in der Albert-Baur-Halle mit je sieben Toren die treffsichersten Belziger Schützinnen © Dirk Fröhlich

 

Eigentlich hatten sich die Handballfrauen des Märkischen BSV Belzig vorgenommen, den gastierenden HSC Potsdam nach dem Remis im Brandenburgliga-Hinspiel auf der eigenen Platte zu schlagen. Nach der Herunterstellung von Josefine Hoffmann Anfang der zweiten Halbzeit mussten die Gastgeberinnen aber lange Zeit einem Rückstand hinterherlaufen und konnten nach einem Husarenritt in der Schlussphase erneut ein 23:23-Remis erkämpfen. Dank des Punktgewinnes verbesserte sich der Aufsteiger sogar auf den sechsten Tabellenplatz.


Vor etwa 150 Zuschauern in der Albert-Baur-Halle begann die Truppe von MBSV-Coach Denis Wandersee mit einer defensiven Deckung. Etwas verschlafen wirkten in der Anfangsphase noch die Belziger Angriffe, so dass sich die Gäste aus der Landeshauptstadt nach zehn Spielminuten einen kleinen Vorsprung herausspielen konnten (4:2). „Unser Spielaufbau war viel zu statisch“, fand Wandersee, der sich somit zu einer ersten Auszeit gezwungen sah. Danach kam auch mehr Schwung in die Belziger Angriffe und prompt folgten die Tore, so dass man sich bis zur 20. Minuten auf 6:6 herankämpfen konnte.

In der Schlussphase der ersten Hälfte spielten beide Teams dann auf Augenhöhe. Vier Minuten vor der Pause stand es weiter 8:8-Remis und dank eines Tores eine Minute darauf von Janine Melzer übernahmen die Hausdamen erstmals die Führung. „In dieser Phase hat endlich mal unser Tempospiel hervorragend geklappt“, beobachtete Belzigs Trainer.

Die Gäste fanden darauf aber schnell eine Antwort. Da der MBSV in der Deckung nicht mehr so konsequent auftrat, konnte Potsdam noch zwei Tore werfen und mit einer knappen 10:9-Führung in die Kabine gehen.

 

In die zweite Halbzeit fanden die HSC-Spielerinnen besser hinein. Der MBSV kam erneut schwer in die Gänge und leistete sich Fehler im Spielaufbau. So konnte Potsdam schnell auf 13:9 davon ziehen. Hinzu kam die Schwächung der Heimmannschaft durch die Herunterstellung von Josefine Hoffmann, die nur eine Minute nach Wiederanpfiff nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte sah.

Der HSC konnte seinen klaren Vorsprung auch in den folgenden Minute lange halten. Und in der 52. Minute lag Belzig mit 18:22 noch recht aussichtslos zurück. Wandersee nahm erneut eine Auszeit. Er schwor seine Mädels auf die Schlussphase ein und ließ sie in der verbleibenden Spielzeit defensiver decken.

Das war die richtige Option. Während die tief stehende Abwehr in dieser Phase vier Potsdamer Rückraumabschlüsse blockte und die Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselte Keeperin Janin Heinze tolle Paraden zeigte, konnten sich die Hausdamen mit Kontertoren herankämpfen und zwei Minuten vor Schluss zum 23:23 ausgleichen. Und da beide Abwehrreihen in der dahin rinnenden Zeit, wie eigentlich fast im gesamten Spiel, sehr gut standen, blieb es am Ende unter dem Beifall der heimischen Fans bei der Punkteteilung.

 

„Nach der starken Aufholjagd meiner Mannschaft fühlt sich das Unentschieden wie ein Sieg an“, fand Wandersee nach dem Abpfiff. Am Samstag spielt seine Truppe auswärts und ist beim Oranienburger HC zu Gast.