Am „runden“ Tisch im Ratssaal der Stadt Bad Belzig hatten sich viele med. Fachleute, Politiker und interessierte Bürger eingefunden. Um es vorweg zu nehmen, allen Vermutungen zum Trotz – die Vertreter der Gesellschafter des Krankenhauses – der Landrat PM zu 25,1% - die Stadt Potsdam zu 74,9 % - versicherten übereinstimmend – die Entscheidung sei keine des Geldes sondern eine, die ausschließlich fehlender Fachkräfte geschuldet sei.
Dominiert wurde die Runde durch den aufgeräumt wirkenden, offenbar sich in der Verteidigerposition nicht unwohl fühlenden und gut vorbereitet wirkenden Geschäftsführer des Krankenhauses. Zusammenfassend – die Station wird am 31.03.2015 abgeschlossen, aber nicht ausgeräumt oder umgebaut. Ergeben sich neue Bedingungen, könne ein „ Wiederaufschließen“ geprüft werden. Allerdings – und daran ließ er keinen Zweifel – favorisiere er persönlich das Skandinavische Modell der Geburtszentren, zu denen Mutter, Kind und Kegel gefahren werden…Allerdings- das skandinavische Modell ist auf Grund dortiger bestehender Verhältnisse entstanden, hier müssen sich die Verhältnisse sodann dem Modell anpassen…
Der Landrat – aus einer Gemeinde mit 22.000 Einwohnern ohne Geburtenstation kommend - nannte Geburtszahlen und den 08.12.2014 – der Tag, an dem er mit der Problematik konfrontiert worden sei – welche Maßnahmen er sodann als Landrat, als Mitglied des Aufsichtsrates bzw. als Behörde unternommen hat bzw. unternehmen ließ, die anstehende Entscheidung zu beeinflussen / abzuwenden, nannte er nicht. Die Staatssekretärin des zuständigen Ministeriums erklärte u.a. unter Hinweis auf den Koalitionsvertrag , zur Prüfung in alle Richtungen offen zu sein – Geburtenzahlen seien nicht das Primat.
Aus der „ medizinischen Fraktion“ plädierte u.a. Herr Dr. Ledwon im Interesse des Lebens und der Gesundheit von Mutter und Kind fundiert für einen Erhalt der Station und bot ausdrücklich Unterstützung unter Aufzeichnung möglicher Wege und Modelle an.
Ergebnis:
Auf Einladung des Geschäftsführers des Krankenhauses in den nächsten Wochen wird es eine „ medizinische Expertengruppe“ zur Findung von Fachkräften geben. Sollte diese erfolgreich sein, wär das „Wiederaufschließen“ der Geburtstation zu überdenken.
Hinweis:
Einen weiteren runden Tisch wird es am 27.02.2015 um 17.00 Uhr an gleicher Stelle geben, dann u.a. mit dem Bundestagsabgeordneten und deutschen Außenminister Frank Walter Steinmeier
Diana Weyhrauch
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